Tele

Ein letztes Objektiv für den Sony A-Mount war noch übrig. Nachdem das Minolta in gute Hände abgegeben worden war, stellte sich jetzt die Frage nach einem Ersatz für das Tamron SP 150-600mm f/5 - 6.3. 

Da war es gar nicht so einfach etwas zu finden, außerdem wäre eine Alternative noch ein Telezoom für die Olympus Kamera (MFT) gewesen. Diese Alternative musste ich natürlich testen. Dazu lud ich ein Olympus 100-400mm f/5-6.3 ein, sich testen zu lassen, noch gegen das Tamron. Dabei ging es mir weniger um die Abbildungsqualität (das wäre dann der nächste Schritt gewesen) sondern um den Zugewinn an Auflösung. Ok, ich gebe zu, ich hätte das Experiment gar nicht machen müssen, wenn ich des Rehchnens mächtig gewesen wäre. Aber so habe ich das hübsche Olympus (OM-System) Objektiv auch mal in der Hand gehabt. Schön leicht ist es ja... 

Also beide Objektive mal auf die Kameras gesteckt und jeweils ein paar Fotos vom gleichen Objekt gemacht. Schnöde ein Fenster vom Haus, um einen Vergleich zu haben. Heraus kam, trotz der 200mm mehr Brennweite bezogen auf das Kleinbild-Format hatte das Foto aus der Sony doch noch rund 500 Pixel mehr zu bieten als Bildinhalt. Nicht viel würde man sagen, aber die Auflösung ist einfach höher. Wie kam das zustande? 

Der Sensor der Olympus hat 20 Megapixel (5184 × 3888 Pixel um genau zu sein). Der Sensor der Sony Alpha 7R III kann mit rund 42 Megapixel Aufwarten (7952 × 5304 Pixel). Dementsprechend ist die netto-Auflösung wohl doch etwas höher, trotz der längeren Brennweite an der Olympus. Rechnerisch kann da wohl der Nachweis erbracht werden, dass mit den 600mm Brennweite gegenüber den 400 (800) mm an der Olympus die Auflösung doch noch höher ist. Mir ist die Rechnerei jetzt zu kompliziert...

Also wieder ein 600mm Telezoom für die Sony. Trotz des höheren Gewichts und der Notwendigkeit möglicherweise croppen zu müssen. 

Aber welches Objektiv möchte es denn sein? Das war auch eine Preisfrage, idealerweise sollte das Ganze 1:1 rauskommen mit dem Verkauf des Tamron und des dazugehörigen Adapters (Sony A auf E Mount). Das Budget war also relativ begrenzt. Bei allen einschlägigen Tests wurde immer wieder auf das Sony FE 200-600mm verwiesen, das aber preislich ein gutes Stück außerhalb des Budgets liegt. 

Kopf eines Vogels

Kopf eines Nandu, fotografiert mit dem Tamron 150-600mm, 600mm, 1/500s, f/7.1, ISO 2000 cropped auf rund 3100 Pixel Höhe (Alpha 7II, 24 Mpixel)

Als Alternativen boten sich zwei Objektive an, die sich auch preislich gut im Rahmen bewegten: Das Sigmal 150-600mm f/5-6.3 DG DN OS und das Tamron 150-500mm f/5-6.7. Dem Tamron fehlen am langen Ende 100mm Brennweite, aber es ist ein wenig leichter und ein Stück kompakter als das Sigma. Aber wenn schon denn schon. 

Entsprechend dieser Vorgaben ist jetzt (vorläufig) das Sigma bei mir eingezogen und wartet auf erste Tests. Ich bin gespannt, was es kann und wie es sich im Gegensatz zu dem alten Tamron verhält. Ein wichtiger Unterschied ist der optische Bildstabilisator im Sigma, den man auch deutlich arbeiten hört. Und das Sigma ist zwar dicker und wuchtiger als das alte Tamron, aber erstaunlicherweise fühlbar leichter (schon durch den fehlenden Adapter). In den nächsten Tagen gehe ich mal mit dem Objektiv raus und werde berichten... 

Update 18.8.2025

Hier ein Testfoto aus dem Sigma Objektiv: 

Kopf einer Nilgans

Bei 600mm, f/9, 1/800 Sek.